Zwischen Zuhause und Urlaubsdomizil
Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen Zweitwohnsitz & Ferienimmobilien – sei es am Meer, in den Bergen oder im ländlichen Idyll. Doch diese Entscheidung bringt weit mehr als nur Urlaubsflair: Sie bedeutet finanzielle, steuerliche und rechtliche Überlegungen – angefangen beim Kaufpreis über Genehmigungen bis hin zu laufenden Kosten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Aspekte Sie unbedingt beachten sollten, wenn Sie einen Zweitwohnsitz oder eine Ferienimmobilie planen.
Unterschied: Zweitwohnsitz vs. Ferienimmobilie
Obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden, gibt es wesentliche Unterschiede:
- Ein Zweitwohnsitz (z. B. für Beruf oder Studium) ist meist ganzjährig nutzbar und unterliegt der Zweitwohnungssteuer der Gemeinde
- Eine Ferienimmobilie wird vorwiegend zur Freizeitnutzung genutzt und ist oft an saisonale Vermietung gekoppelt. In diesem Fall sind Nutzung und Zweck entscheidend – und bestimmte Vorschriften zur Nutzung als Ferienunterkunft können nötig sein
Kauf und Standortwahl: Lage ist entscheidend
a) Regionale Besonderheiten
Beliebte Regionen wie die Nord- und Ostsee, die Alpen oder der Bodensee bieten hohe Nachfrage und gute Wertstabilität – aber auch hohe Einstiegspreise
b) Erreichbarkeit & Infrastruktur
Ein Zweitwohnsitz sollte idealerweise innerhalb von 2–3 Stunden erreichbar sein. Zudem lohnt sich die Nähe zu Nahversorgung, Freizeitmöglichkeiten und medizinischen Einrichtungen
c) Nutzungsart & Genehmigungen
Ob Miete, Eigennutzung oder Vermietung geplant ist – vorab muss klar sein, ob die Immobilie entsprechend genehmigt ist. Viele Gemeinden setzen Zweckentfremdungsgesetze und Sonderregelungen durch
Kosten & Nebenausgaben
- Anschaffungsnebenkosten: Notar, Grunderwerbsteuer, Makler – meist 10–15 % des Kaufpreises.
- Laufende Kosten: Instandhaltung, Gartenpflege und Verwalterkosten für Vermietungsmanagement – oft 20–30 % der Einnahmen
- Zweitwohnungssteuer: Viele Städte erheben sie jährlich – teilweise bis zu 20 % der Jahreskaltmiete
- Finanzierungskosten: Gerade bei Ferienimmobilien ist ein hoher Eigenkapitalanteil (30–40 %) ratsam, da Banken das Risiko erhöhen
Rendite & Vermietung: Kalkuliert statt gehofft
a) Renditepotenzial
Renditen von 2–6 % sind laut Experten möglich, aber nur realistisch bei guter Auslastung von ca. 120–170 Tagen pro Jahr
b) Saisonalität & Vermietung
Viele Einnahmen entfallen auf wenige Monate. Infos wie zu Stoßzeiten (Juli/August bis 33 % der Jahresmiete) helfen bei der Planung
c) Verwaltung & Buchung
Ohne lokale Verwaltung oder Agentur droht Mehraufwand. Professionelle Anbieter verlangen etwa 20–30 % der Einnahmen .
Steuern & Rechtliches
- Zweitwohnsitzsteuer fällt bei Zweitwohnung an – variable Höhe laut Kommune .
- Einkommensteuer bei Vermietung: Ausgaben wie Abschreibungen, Zinsen und Nebenkosten lassen sich teilweise anrechnen, sofern die Vermietung nicht als Liebhaberei eingestuft wird
- Baurechtliche Vorgaben: Feriennutzung muss laut Bebauungsplan erlaubt sein. Sonst droht ein Nutzungsverbot .
Vorteile & Risiken gegenüber langfristigem Wohnen
Vorteile:
- Eigene Rückzugszone für Urlaub & Freizeit.
- Potenzial für Einnahmen durch Vermietung.
- Möglichkeit, Immobilienwert langfristig zu steigern.
Risiken:
- Saisonabhängige Einnahmen und mögliche Leerstände.
- Hohe laufende Kosten und hoher Kapitalbedarf.
- Rechtliche und steuerliche Fallstricke.
Fazit: Zweitwohnsitz & Ferienimmobilien sind mehr als ein Traum
Ein Zweitwohnsitz & Ferienimmobilie kann ein attraktives Investment und Rückzugsort zugleich sein – und bietet für viele das Beste aus zwei Welten. Doch damit dieser Traum nicht zum finanziellen Albtraum wird, benötigen Sie sorgfältige Planung hinsichtlich Standort, Finanzierung, Vermietung und Recht. Wer die genannten Aspekte berücksichtigt, mit realistischem Blick kalkuliert und professionelle Beratung nutzt, kann nachhaltig profitieren und langfristig Freude an seinem Objekt haben.