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Reitplatz, Roundpen oder Halle? Was du wirklich brauchst

Ein Artikel von KEY & CASTLE Immobilien.

INHALT

Lesedauer: 3 Minuten

Für viele Pferdebesitzer ist die artgerechte und abwechslungsreiche Bewegung ihrer Tiere ein zentrales Thema – sowohl im Freizeitbereich als auch im professionellen Reitsport. Doch welche Reitanlage ist dafür wirklich notwendig? Reitplatz, Roundpen oder Halle – was du wirklich brauchst, hängt von mehreren Faktoren ab: deinem Nutzungsschwerpunkt, der Lage der Immobilie, den Witterungsbedingungen, dem Budget und den langfristigen Zielen.

In diesem Artikel erfährst du, welche Anlage sich für welchen Zweck eignet, welche Genehmigungen notwendig sind und worauf du bei der Planung achten solltest.

Reitplatz: Der Allrounder für den Außenbereich

Ein Reitplatz ist meist die erste Wahl für Pferdeimmobilien – insbesondere, wenn er gut drainiert ist und ganzjährig genutzt werden kann. Ob Dressur, Springen oder Bodenarbeit: Der Reitplatz bietet vielseitige Trainingsmöglichkeiten unter freiem Himmel.

Vorteile eines Reitplatzes

  • Große Flexibilität: Er ist für fast alle Disziplinen geeignet.
  • Kostenersparnis: Im Vergleich zur Reithalle ist der Bau günstiger.
  • Naturerlebnis: Reiten im Freien stärkt das Immunsystem von Pferd und Reiter.

Worauf du achten solltest

Damit der Reitplatz ganzjährig nutzbar ist, ist ein fachgerecht aufgebauter Reitplatzboden entscheidend. Dieser sollte mindestens aus Tragschicht, Trennschicht und Tretschicht bestehen. Professionelle Drainagen verhindern Pfützenbildung.

Roundpen: Ideal für Bodenarbeit und Jungpferde

Ein Roundpen ist eine runde, meist eingezäunte Trainingsfläche, die sich hervorragend für die freie Arbeit, das Anreiten von Jungpferden oder gezielte Übungen eignet. Aufgrund seiner runden Form verhindert er, dass Pferde in die Ecke ausweichen – perfekt für Bodenarbeit oder das Longieren.

Vorteile eines Roundpens

  • Ideal für Anfänger und Jungpferde
  • Kontrollierte Bewegung durch übersichtliche Größe
  • Gut geeignet für Natural Horsemanship

In der Regel reicht ein Durchmesser von 16 bis 20 Metern. Wichtig ist ein rutschfester, federnder Bodenbelag – zum Beispiel Quarzsand mit Vlieshäcksel.

Reithalle: Ganzjährig trainieren bei jedem Wetter

Wer professionelle Ambitionen verfolgt oder wetterunabhängig trainieren möchte, kommt um eine Reithalle kaum herum. Besonders in Regionen mit hohen Niederschlagsmengen oder kalten Wintern ist sie ein echter Gewinn für Pferd und Reiter.

Vorteile einer Reithalle

  • Wetterschutz: Unabhängig von Regen, Wind oder Schnee.
  • Verlängerte Trainingszeiten: Auch bei Dunkelheit durch Beleuchtung.
  • Mehr Komfort und Sicherheit

Eine Reithalle ist jedoch mit deutlich höheren Baukosten verbunden und erfordert in den meisten Fällen eine Baugenehmigung – besonders im Außenbereich.

Was brauchst du wirklich? Diese Fragen helfen dir bei der Entscheidung

Die Entscheidung für Reitplatz, Roundpen oder Halle hängt von deinen persönlichen Zielen und deinem Nutzungsverhalten ab. Stelle dir folgende Fragen:

  1. Wie oft möchtest du trainieren?
    Wer täglich arbeitet, braucht mehr Wettersicherheit als gelegentliche Freizeitreiter.
  2. Welche Disziplinen betreibst du?
    Springreiter brauchen mehr Platz als ein Bodenarbeitsfan.
  3. Wie ist das Klima in deiner Region?
    Viel Regen oder lange Winter machen einen wetterunabhängigen Bereich sinnvoll.
  4. Wie viele Pferde sollen die Anlage nutzen?
    Bei vielen Pferden ist es ratsam, mehrere Trainingsbereiche zu schaffen.
  5. Welches Budget steht dir zur Verfügung?
    Ein Reitplatz ist meist günstiger als eine Halle, bietet aber weniger Komfort.

Kosten und Genehmigungen im Überblick

Je nach gewählter Anlage – also ob Reitplatz, Roundpen oder Reithalle – unterscheiden sich die Kosten und rechtlichen Anforderungen teils erheblich. Deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld genau zu informieren, um spätere Überraschungen zu vermeiden.

Ein Reitplatz zählt zu den häufigsten Erweiterungen auf Pferdeimmobilien. Die Kosten variieren stark – je nach Größe, Aufbau und Bodenmaterial – und liegen in der Regel zwischen 30.000 € und 80.000 €. Wird für den Bau Erdreich bewegt oder der Boden dauerhaft verändert, ist in den meisten Bundesländern eine Baugenehmigung erforderlich. Auch wenn der Platz „nur“ mit Flutlicht oder einer festen Einzäunung ausgestattet wird, kann das bereits eine Genehmigungspflicht auslösen. Ein vorheriges Gespräch mit dem zuständigen Bauamt ist daher unerlässlich.

Ein Roundpen ist häufig etwas günstiger und benötigt – je nach Bundesland und Ausführung – nicht immer eine Baugenehmigung, besonders wenn er mobil aufgestellt wird. Die Investitionskosten liegen meist bei 10.000 € bis 25.000 €, wobei hochwertiger Bodenbelag und eine sichere Umzäunung den Preis erhöhen können. Für eine dauerhafte, fest installierte Version solltest du dennoch Rücksprache mit der Baubehörde halten.

Eine Reithalle ist die kostenintensivste Variante und erfordert aufgrund ihrer Größe und baulichen Komplexität immer eine offizielle Baugenehmigung. Hier solltest du mit Kosten von 150.000 € bis 500.000 € oder mehr rechnen – abhängig von Größe, Dachform, Ausstattung und Fundament. Auch hier gilt: Bauvorhaben im Außenbereich werden besonders streng geprüft. Ein erfahrener Architekt oder Bauingenieur mit Kenntnis im Agrarbau kann hier entscheidend zum Projekterfolg beitragen.

Wichtig ist in jedem Fall: Die gesetzlichen Vorschriften unterscheiden sich je nach Bundesland und Kommune. Frühzeitige Planung, transparente Kommunikation mit Behörden und eventuell sogar ein Bauvorbescheid helfen, unnötige Verzögerungen oder Rückbauten zu vermeiden.

Fazit: Reitplatz, Roundpen oder Reithalle – was du wirklich brauchst

Ob Reitplatz, Roundpen oder Halle – was du wirklich brauchst, hängt ganz von deinen individuellen Bedürfnissen, dem Standort und deinem Budget ab. Freizeit- oder Gelegenheitsreiter kommen mit einem gut angelegten Reitplatz oder einem funktionalen Roundpen oft schon bestens zurecht. Wer jedoch ganzjährig und wetterunabhängig trainieren möchte, sollte über den Bau einer Reithalle nachdenken – auch wenn dieser mit höheren Kosten und Auflagen verbunden ist.

Langfristig lohnt es sich, die Entscheidung nicht nur aus praktischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Perspektive zu betrachten. Denn gut geplante Trainingsanlagen steigern nicht nur den Komfort für Pferd und Reiter, sondern auch den Wert deiner Pferdeimmobilie.

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